Systemreiniger – In Werkzeugmaschinen, die längere Zeit mit Kühlschmierstoffemulsionen betrieben werden, lassen sich oft starke mikrobielle Verschmutzungen und andere Ablagerungen im gesamten Kühlschmierstoff-Umlaufsystem feststellen. Ebenso mineralölfreie, synthetische Kühlschmierstofflösungen werden immer häufiger durch bestimmte Arten von Mikroorganismen, insbesondere von Schimmelpilzen, angegriffen und in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt. In der Regel setzen sich Biofilme aus Bakterien, Schimmelpilzen und Hefen in unzugänglichen Ecken und toten Zonen, wie z.B. Versteifungsrippen und in toten Winkeln der KSS-Behälter fest. Der Einsatz von Systemreinigern hat sich zur Entfernung dieser Verschmutzungen, insbesondere der mikrobiellen Ablagerungen, bewährt und sollte vor jedem KSS-Wechsel stattfinden- für mehr Prozesssicherheit und längere Standzeiten. Warum Sie einen speziellen Systemreiniger bei synthetischen KSS verwenden sollten erfahren sie hier.

Warum Systemreiniger verwendet werden sollten

Ein wichtiger Aspekt für den wirtschaftlichen Einsatz von Kühlschmierstoffen ist die Standzeit. Zur Verlängerung der Kühlschmierstoffstandzeiten trägt neben der richtigen Produktauswahl und Pflege auch die Sauberkeit der Anlage bei. Diese Sauberkeit erreicht man durch eine professionelle Maschinenreinigung. Im Zuge dieser bieten sich weitere Wartungsarbeiten an, um Stillstandzeiten zu minimieren. Die Kombination aus mechanischer Reinigung und geeigneter Chemie ist hier der Schlüssel zum Erfolg, besonders beim Einsatz von wassergemischten Kühlschmierstoffen.

Während des Einsatzes der Emulsion bzw. Lösung, reichern sich Fremdeinträge an. Als wasserführendes System steigt zudem häufig
die mikrobiologische Belastung mit Alterung des Kühlschmierstoffes. Dadurch lagern sich Biofilme oft an unzugänglichen Ecken ab. Werden diese nicht entfernt, sondern der Kühlschmierstoff nur abgepumpt und neu aufgefüllt, besteht ein hohes Risiko, dass der frische Kühlschmierstoff durch den Biofilm kontaminiert und nach kurzer Zeit mikrobiologisch angegriffen wird.

Welche Verschmutzungen liegen vorScheibenskimmer

Flüssige Verunreinigungen

Leckagen in der Hydraulik und offene Schmiersysteme sind als Hauptverursacher von Fremdöleinträgen zu vermeiden. Aber auch Korrosionsschutzöle, Härteöle oder Lösemittel, die an der Werkstückoberfläche anhaften, können in den KSS gelangen. Eingeschleppte Fremdflüssigkeiten können die KSS-Eigenschaften wesentlich verändern und die Standzeiten deutlich herabsetzen. (DGUV Praxishilfe)

Aufschwimmende Fremdöle können während des Einsatzes z.B. mittels Skimmern und Koaleszenzseparatoren ausgetragen werden.

Feste Verunreinigungen

Der Eintrag fester Fremdstoffe wie Späne oder Abrieb kann beim Einsatz von KSS nicht verhindert werden. Das Einbringen von weiteren Verunreinigungen in den KSS-Kreislauf wie Kehrschmutz, Speise- und Getränkereste sollte jedoch grundsätzlich vermeiden werden!

Zur Abtrennung fester Fremdstoffe aus dem KSS-Kreislauf kommen unter andrem folgende mechanisch-physikalische Reinigungsverfahren in Betracht:

  • Sedimentieren: Absetzbecken z. T. mit Kratzern
  • Zentrifugieren: Kammer-/Tellerseparatoren, Hydrozyklone
  • Flotieren: Flotationsanlagen
  • Magnetabscheiden: Stab-, Kerzen-, Trommel- oder Bandabscheider
  • Filtrieren: Schwerkraft-, Unterdruck- oder Druckfilter.

Je nach Bearbeitungsart bestehen unterschiedliche Anforderungen an die Filterfeinheit. Ferromagnetischer Metallabrieb kann mithilfe von Magnetabscheidern entfernt werden. An einzelversorgten Maschinen haben sich kombinierte Abscheider bewährt (Kombination von Magnetabscheider und Papierbandfilter).

Durch entsprechende Pflegemaßnahmen lassen dich die Einträge und Verunreinigungen stark reduzieren, jedoch nicht gänzlich eliminieren und eine Maschinenreinigung wird mit der Zeit notwendig.

Funktionsweise und Aufbau „klassischer“ Systemreiniger

Der Systemreiniger hat zwei grundlegende Aufgaben:

  • Reinigen
  • Bekämpfung mikrobieller Belastungen

Um eine reinigende Wirkung zu erzielen enthalten klassische Systemreiniger Tenside. Diese Tenside unterwandern aufgrund Ihrer niedrigen Oberflächenspannung Ablagerungen und Biofilme. Gleichzeitig werden ölige Verschmutzungen emulgiert und das Spülvermögen der Emulsion temporär erhöht. Durch das Überführen von Biofilmen in die wässrige Phase steigt die mikrobielle Belastung kurzzeitig an.

Hier setzen die bioziden Bestandteile des Systemreinigers an und eliminieren die Mikroorganismen in der wässrigen Phase. Die mikrobielle Belastung nimmt nun sukzessive ab. Nach einer angemessenen Wirkzeit des Systemreinigers, beachten Sie hier die Herstellerangaben, kann der alte KSS abgepumpt werden, das System im Idealfall gespült und im Anschluss neu befüllt werden. Erfahren Sie mehr über Bakterien im Kühlschmierstoff.

Spezialfall synthetische KSS-Lösungen

Synthetische Kühlschmierstofflösungen neigen grundsätzlich weniger zur Schaumbildung als Emulsionen. Sie sind frei von Tensiden und werden häufig bei Schleifbearbeitungen eingesetzt. Jedoch reagieren synthetische KSS-Lösungen bei Zugabe von Tensiden mit starker Schaumbildung. Sodas wir hier vom Einsatz „klassischer“ Systemreiniger mit Tensiden abraten.

  • Zum einen, lässt sich nach Zugabe des Systemreinigers nicht bis zum abpumpen weiterproduzieren.
  • Zum anderen bleibt das Schaumproblem bestehen, wenn nur geringe Mengen der eingebrachten Tenside im System verbleiben.

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